BORG-Lehrer gewinnt Poker-Match gegen Künstliche Intelligenz

„The media will hunt you down!“ – Das war der erste Kommentar von Joe Bernard, Vorstandsmitglied der International Federation of Poker, als ihm das Ergebnis einer Poker-Studie vorgelegt wurde. In einem Experiment trat das weltbeste Computer-Programm „DeepStack“ gegen 10 internationale Pokerprofis an und konnte nur gegen BORG-Lehrer Mag. Martin Sturc nicht gewinnen.

Doch der Reihe nach: 1997 sorgte der von IBM entwickelte Schach-Computer „Deep Blue“ für internationale Schlagzeilen, als er den damaligen Weltmeister Garri Kasparow schlagen konnte. Nachdem beim Schachspiel zu jeder Zeit alle Informationen für jeden beteiligten Spieler sichtbar sind (z.B. die aktuelle Position der Figuren), war die nächste Herausforderung der Wissenschaft, eine Künstliche Intelligenz zu erschaffen, die auch in einem Spiel mit unvollständigen Informationen gegen die besten menschlichen Kontrahenten bestehen kann. In der Spieltheorie gilt Poker als Königsdisziplin, weil hier gewisse Informationen (z.B. Karten der Gegner) nicht allen Spielteilnehmern bekannt sind. Zudem ist Poker um ein vielfaches komplexer als Schach, weil es etwa so viele Entscheidungssituationen gibt, wie Atome im Universum.

Knapp 20 Jahre nach dem historischen Erfolg von Deep Blue brachte ein kanadisches Forscherteam der University of Alberta mit „DeepStack“ eine Software auf den Markt, die es mit den besten menschlichen Pokerspielern aufnehmen soll. Die International Federation of Poker wählte die Pokerprofis aus mehreren Ländern aus, für Österreich ging Mag. Martin Sturc ins Rennen. Über einen Zeitraum von vier Wochen musste jeder Studienteilnehmer 3.000 Spielrunden absolvieren. Am Ende wurde abgerechnet und tatsächlich war es DeepStack gelungen, einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung Künstlicher Intelligenz zu setzen: Neun von zehn Profis konnte der Computer besiegen, nur gegen Mag. Martin Sturc konnte er keinen Sieg verbuchen.

Joe Bernard sollte mit seiner Einschätzung über das Medieninteresse schließlich Recht behalten. Es folgten Interviewanfragen unter anderem von CNN, Los Angeles Times, Die WELT, ORF, DER STANDARD und PokerNews. Das BORG Deutsch-Wagram gratuliert herzlich zu diesem Erfolg!