SchülerInnen der siebten Klassen moderieren Komponistinnen-Konzert

Eine Matinee für 120 Schülerinnen und Schüler fand am 24. Oktober im BORG Deutsch-Wagram in der Aula statt. Andrea Schwab und Hikaru Yanagisawa trugen Lieder und Klavierwerke – komponiert von berühmten Frauen der Musikgeschichte – vor.

Die beiden Künstlerinnen beschäftigen sich schon seit zehn Jahren intensiv mit diesem Thema und bereisen seit zwei Jahren verschiedene Schulen im Rahmen ihres vom Unterrichtsministerium geförderten Projekts. Schon im Vorfeld hatten sich die SchülerInnen der siebten Klassen im Musikunterricht mit den Biographien und Werken der Komponistinnen beschäftigt, eine das Konzert begleitende Powerpoint-Präsentation erstellt und Moderationen vorbereitet.

So erwachten nicht nur Maria Theresia Paradis, Fanny Hensel, Josephine Lang, Clara Schumann, Alma Mahler und Amy Marci Beach auf der Konzertbühne zu neuem Leben, es wurde auch eine aktuelle Komponistin, Katharina Kreuz (*1982), mit ihrem Lied „Vom Tod der Liebe und der Liebe des Todes“ so beeindruckend aufgeführt, dass das Stück mit dem sehr nachdenklich stimmenden Text als Zugabe wiederholt wurde:

Vom Tod der Liebe und der Liebe des Todes

Habe nie Angst vor dem Ende,

wenn etwas Schönes beginnt.

Kein Preis ist zu hoch für erlebtes Glück;

Keine Trauer zu tief, keine Enttäuschung zu schwer.

Leben heißt: Bereit sein für den Tod.

Lieben heißt: Irgendwann Abschied zu nehmen.

(Laura de Sousa)

Im Künstlerinnengespräch vor dem Konzert wurden die Schwierigkeiten thematisiert, mit denen die kunstschaffenden Frauen früher fertig werden mussten. Die Tatsache, dass manche neben vielen Kindern und fordernden Ehemännern doch noch schöpferisch tätig werden konnten, beeindruckte die Jugend, für die Gleichberechtigung und Selbstverwirklichung von Frauen schon eine Selbstverständlichkeit geworden ist.

Das Konzert stellte den Auftakt zu einer nachhaltigen Thematisierung des Bereichs Frauenkunst dar. Die in Straßhof lebende Musiksoziologin Frau Dr. Elena Ostleitner bietet ihre Kooperation an, und so erklingen möglicherweise bei einem Fortsetzungskonzert, das SchülerInnen des BORG Deutsch Wagram selbst bestreiten werden, bald neue Kompositionen begabter junger Menschen.

Mag. Ulrike Gärber