Bratislava

Theaterbesuche in Bratislava

Zum Slowakisch Unterricht gehört außer Vokabel lernen und sich die schwere Grammatik und Schreibweise zu merken, auch die slowakische Kultur, Traditionen und Bräuche kennen zu lernen. Da die Fahrt nach Bratislava nur eine  Stunde mit dem Zug dauert und die slowakische Hauptstadt viele Möglichkeiten bietet, nützen wir die Gelegenheit und besuchen die nur 60 km von Wien entfernte Stadt an der Donau.

Wir beginnen die Besichtigung im Garten des Präsidenten, wo auch der österreichische Präsident Thomas Klestil im Jahr 2000 selbst einen Baum  einpflanzte. Es ist jedes Mal spannend, den Wechsel der Wachsoldaten vor dem Palast des Präsidenten zu beobachten. Bei einem kleinen Rundgang durch die alte Stadt folgen wir den kleinen goldenen Krönchen auf dem Boden, die u.a. auch den Krönungsweg von Maria Theresia als ungarische Königin darstellt. Die kleinen Krönchen führen uns auf Hviezdoslavovo námesie – Platz , auf dem sich das alte historische Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters befindet.

Im Jänner 2009 besuchten hier die 6.-Klässler die Musical und Ballet – Vorstellung Schneewittchen und die 7 Rennfahrer. Im Juni 2009 hatten wir die Ehre das Musical „Popolvár“ in dem neuen, modernen Gebäude des Theaters zu sehen. Wer ist Popolvár und wovon handelt das Märchen ? Lesen sie die berühmte slowakische Geschichte von Pavol Dobšinský.

POPOLVÁR

POPOL = Asche

POPOLUŠKA = Aschenputtel

POPOLVÁR = Aschenmann

Es war einmal eine arme Familie, die am Land lebte und 3 Söhne hatte. Die älteren waren die Lieblingssöhne des Vaters, der jüngste musste die schmutzigste Arbeit machen, schlief auf dem Ofen drauf, putzte den Ofen und war daher immer schmutzig von der Asche. Deshalb nannte man ihn POPOLVÁR.

Eines Tages kam die Nachricht ins Dorf, dass der König seine hübsche Tochter verheiraten will und das Königreich an einen jungen Nachfolger vererben will.

Diese Nachricht gelang auch zu der armen Familie und der Vater schickte seine Söhne zum König los. In der Nacht vorher mussten sie aber sein Getreidefeld vor den wilden Feen beschützen. Die älteren Söhne bekamen vom Vater für die Nachtwache Brot und Wein. Sie betranken sich aber, schliefen ein und die Feen tanzten auf dem Getreidefeld die ganze Nacht und vernichteten die Ernte. Der jüngste Sohn war in der Nacht wach geblieben und fing eine tanzende Fee. Diese gab ihm eine Belohnung für ihre Freiheit. Das erste mal war es das Zauberschwert, das zweite Mal die Zauberschuhe und in der dritten Nacht eine Zaubergitarre. Diese sollten dem Popolvár bei den Königswettbewerben helfen.

Auf dem Königshof versammelten sich jedes Mal alle Prinzen und junge Männer, um das Herz der Prinzessin zu erobern. Der Gewinner der Wettbewerbe war selbstverständlich Popolvár, der immer als jünger hübscher Prinz verkleidet nachher schnell verschwand. Wie erwatet, verliebte sich die junge Prinzessin in ihn.

Als sich der unbekannte Sieger nach dem 3. Wettbewerb wieder in Luft auflöste, machten sich nun der König mit seiner Tochter auf die Suche nach ihm. Sie fanden ihn in dem kleinen Dorf auf dem Ofen ohne Zauberverkleidung. Die Prinzessin erkannte ihn sofort.

Und wie es in den Märchen üblich ist, heirateten sie und lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Exkursionen nach Pezinok 2007, 2008

Es wurde schon zur Tradition, dass die Kinder unserer Schule im Herbst in die Slowakei fahren, um dort „die Luft“ eines slowakischen Gymnasiums zu schnuppern.

Das erste Mal fuhr die 5A Klasse im November 2007 nach Pezinok. Diese kleine alte Winzerstadt könnte man mit Deutsch Wagram vergleichen. Sie liegt 18 Kilometer nord-östlich von der slowakischen Hauptstadt Bratislava, 156 m über dem Meeresspiegel, am Fuß der Kleinen Karpaten.

Als wir am 6.11.2007 in Pezinok ankamen, begrüßte uns die Stadt mit kräftigem Schneefall, vor dem wir uns sofort in den Galerieräumen in der Stefanik Straße verstecken mussten. Hier erwarteten uns spannende Momente bei der Ausstellung „Fakty / Artefakty“ . Diese Ausstellung wurde im Rahmen eines EU – Projektes organisiert und wir konnten die Kunstwerke vieler slowakischen Bildhauer bewundern. Sehr interessant fanden wir die kleinen Workshops mit Frau Syrova. Seit dieser Exkusrion merkten sich alle Schüler, dass „SYR“ Käse bedeutet !

Die heurigen 5. Klassen besichtigten am 28.10.2008 in Pezinok die Schaubmar Mühle. Sie wurde 1767 erbaut und ist die größte Mühle der ursprünglichen 15 Mühlen auf dem Gebiet von Pezinok. Sie besteht aus einem Gebäudekomplex, der einen abgeschlossenen Hof umgibt. Es ist die einzige Mühle in der Slowakei, die auf dem Ort ihrer Entstehung komplett erhalten wurde. In den Räumen der Mühle konnten wir eine Ausstellung der Naiven Kunst slowakischer Maler anschauen.

Alle Kinder freuten sich aber auf die slowakische Schule, das Gymnasium in Pezinok, in dem Schüler Englisch, Spanisch und Deutsch als Fremdsprache lernen. Aufgeteilt in kleinen Gruppen durften wir den Unterricht: Mathematik, Physik, Deutsch, Spanisch und Englisch in verschiedenen Klassen miterleben. So entstanden mit großer Freude die ersten Konversationen in Slowakisch und Spanisch mit slowakischen Gymnasiasten.

Als Belohnung verkosteten wir anschließend slowakische Gerichte in der Schulmensa des Gymnasiums.